Der Einfluss der Pandemie auf die psychische Gesundheit
Laut der Children's Society hat jede sechste Person unter 18 Jahren ein Problem mit ihrer psychischen Gesundheit. Davon erhalten 75% nicht die Pflege, die sie benötigen.1
Kinder und Jugendliche befinden sich derzeit in ihren prägendsten Jahren. Doch in Folge der Pandemie konnten und können sie diese Zeit nicht voll für sich ausnutzen. Viele von ihnen haben inzwischen Probleme mit ihrer psychischen Gesundheit entwickelt. Und es ist wichtiger denn je, sich diesen Problemen zu stellen.
Wir wollten die Folgen der Pandemie für die Psyche junger Menschen besser verstehen. Daher warfen wir einen Blick auf Adas Daten und suchten nach Trends.
Wir betrachteten 200.000 Assessments auf der Ada-App, die von Personen unter 18 im Zeitraum zwischen Januar 2019 und März 2021 durchgeführt wurden. Dabei wollten wir jahreszeitlich bedingte Einflüsse auf das Wohlbefinden möglichst minimieren. Deswegen nutzten wir für unsere statistische Analyse Daten aus 8 europäischen Ländern.
Schauen wir uns die Ergebnisse der Studie gemeinsam an.
Welche Folgen hatte die Pandemie für die Psyche junger Menschen?
Über alle acht Länder hinweg zeichnete sich bei den Jugendlichen unter 18 ein Muster ab: Der durchschnittliche Anteil an Assessments, die Depression als Ursache nahelegten, stieg merklich an. Zwischen März 2020 und März 2021 erhöhte er sich von 7,5% auf 12,6%. Eine Steigerung um 67%.
Diese drastische Entwicklung machte uns hellhörig. Deswegen wollten wir ein bisschen genauer hinschauen und mögliche Gründe dafür identifizieren.
Konnten wir Ursachen identifizieren?
Unsere Annahme: Die Schulschließungen während des Lockdowns könnten eine Rolle bei der Entwicklung unserer Assessment-Daten gespielt haben. Schließlich ist es ohne einen geregelten Schulalltag für Kinder und Jugendliche viel schwieriger zu lernen, Freundschaften zu pflegen und sich persönlich weiterzuentwickeln.
Wir haben Daten zu Schulschließungen für alle acht Länder aus dem Oxford Covid-19 Government Response Tracker2 zurate gezogen. Dies sollte dabei helfen, den Einfluss der Maßnahmen auf die psychische Gesundheit junger Leute besser zu analysieren.
Dieses Ergebnis ist wichtig und könnte in Zukunft bei der Entwicklung von Pandemie-Maßnahmen helfen.
Der Mehrwert von Echtzeit-Daten aus der Bevölkerung
Die Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen hat in vergangenen Jahren viele Fortschritte gemacht. Trotzdem erhalten viele Betroffene nicht die Pflege, die sie benötigen. Das liegt teilweise daran, dass diese Themen wenig Beachtung in der Öffentlichkeit finden und oft mit Vorurteilen behaftet sind.
Wir haben bei Nutzer*innen nachgeforscht und Tests durchgeführt. Dabei fanden wir heraus, dass viele von ihnen – wenn es um die Psyche geht – die Vertraulichkeit von Ada der eines anderen Menschen vorziehen. Das Gleiche gilt für andere eher persönliche Beschwerden.
Diese Vertraulichkeit liefert uns Daten-Insights, die wiederum Gesundheitsorganisationen zugute kommen können. So können sie die Bedürfnisse der Bevölkerung besser einschätzen und Pflegemaßnahmen für Menschen entwickeln, die sonst niemals eine Diagnose erhalten würden. All das, ohne die persönlichen Daten von Nutzer*innen zu gefährden.
Es gibt noch andere Gründe dafür, dass Menschen mit psychischen Problemen nicht die nötige Hilfe erhalten. Dazu gehören unter anderem:
- Ausbleibende Diagnosen durch fehlende Pflegeressourcen
- Fehldiagnosen aufgrund mangelndem klinischen Bewusstseins
- Schlechte Erfassung psychischer Erkrankungen in AI-basierten Symptomanalysen
Ada kann hier durch eine breite Abdeckung an Krankheitsbildern aushelfen, auch wenn es um Kinder, Jugendliche und Menschen mit psychischen Problemen geht. Die Daten von Ada können Gesundheitsorganisationen dabei helfen, Krankheitstrends zu identifizieren, die Serviceplanung zu vereinfachen und der Gesundheit der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Finde mehr über medizinische Qualität bei Ada heraus oder schreibe uns einfach eine Nachricht.
The Children’s Society. “Children’s mental health statistics.” Zugriff am 28 .Juli 2021.
BSG. “Oxford COVID-19 Government Response Tracker.” Zugriff am 28. Juli 2021.