1. Ada
  2. COVID
  3. COVID-19-Symptom: Augenschmerzen

COVID-19-Symptom: Augenschmerzen

Verfasst von Adas medizinischem Fachpersonal

Aktualisiert am

Überblick

Coronaviren können verschiedene Augensymptome verursachen. Dazu gehören unter anderem Augenschmerzen sowie tränende, juckende, brennende oder rote Augen. Weitere von Coronaviren verursachte Augenbeschwerden sind Bindehautentzündungen oder Lichtempfindlichkeit. Hier lernst Du die verschiedenen Augensymptome kennen, die im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion auftreten können. Du erfährst außerdem, warum Coronaviren die Augen in Mitleidenschaft ziehen können, wie lange die Beschwerden dauern und was Dir helfen kann, wenn Deine Augen weh tun.

  • Coronaviren können verschiedene Augensymptome verursachen – darunter Augenschmerzen, Bindehautentzündungen, ein Trockenes Auge, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen.
  • In einigen Fällen können die Augenbeschwerden das erste oder einzige COVID-19-Symptom sein.
  • Die von Coronaviren verursachten Augensymptome halten in der Regel einige Tage bis 2 Wochen an.
  • Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich auf die Linderung der Augensymptome durch Augentropfen und -salben.
  • Wenn die Coronavirus-bedingten Augensymptome länger anhalten oder Du deshalb beunruhigt bist, solltest Du augenärztlichen Rat einholen.

Welche Augensymptome können aufgrund einer Coronavirus-Infektion auftreten?

Zu den möglichen Symptomen einer Coronavirus-Infektion gehören verschiedene Augenbeschwerden. Häufige Augensymptome sind „rote Augen“ und Bindehautentzündungen. Die Bindehaut befindet sich an der Augenoberfläche und kann sich durch Infektionen, Allergien oder andere Reizungen entzünden. 1 2 In seltenen Fällen kann eine Bindehautentzündung zu schwerwiegenden Augenerkrankungen wie Entzündungen im Augeninneren oder Schädigungen des Sehnervs führen. 3

Daneben kann eine Coronavirus-Infektion weitere Augensymptome mit unterschiedlichem Schweregrad verursachen: 4 5

  • Trockene Augen
  • Juckende Augen
  • Schmerzen, wenn Du Deine Augen bewegst
  • Ausfluss am Auge
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verschwommenes Sehen

Bei manchen Menschen kann eine Coronavirus-Infektion mit Schmerzen oder Druck hinter den Augen einhergehen. 1

In Ausnahmefällen kann eine Coronavirus-Infektion zu langwierigen Augenerkrankungen führen, die das Sehvermögen bedrohen können:

  • „Cotton-Wool-Flecken“ (Englisch für: Wattebausch-ähnliche Flecken): Dabei verhindern Blutgerinnsel, dass die Netzhaut mit Nährstoffen versorgt wird, wodurch sie anschwillt und geschädigt wird. Bei einer Untersuchung mit der optischen Kohärenztomografie (Ultraschalluntersuchung mit Licht) sieht der betroffene Bereich weiß und flockig (Watte-ähnlich) aus. Sie können auf eine zugrunde liegende Netzhautschädigung hinweisen.
  • Augen-Infarkt“ (retinaler arterieller Verschluss): Blutgerinnsel in den Arterien blockieren die Sauerstoffversorgung der Netzhaut. In der Folge können Sehzellen absterben und es kommt zu einem Verlust des Sehvermögens. Typischerweise kommt es bei einem Augen-Infarkt zu einem plötzlichen und schmerzlosen Sehverlust.
  • Retinaler Venenverschluss: Aufgrund einer blockierten Netzhaut-Vene staut sich das Blut und der Augeninnendruck steigt. Es kommt zu Blutungen, Schwellungen und Flüssigkeitsaustritt in der Netzhaut. Menschen mit einem retinalen Venenverschluss sehen verschwommen oder können plötzlich und dauerhaft erblinden.
  • Netzhautblutungen: Sie entstehen, wenn aus den Blutgefäßen der Netzhaut Blut austritt. Dadurch kann es zu blinden Flecken sowie zu einem allmählichen oder plötzlichen Verlust des Sehvermögens kommen. Mögliche Ursachen sind ein retinaler Venenverschluss und andere Grunderkrankungen.

Warum können Coronaviren Augenschmerzen sowie tränende, juckende und brennende Augen verursachen?

Es ist noch nicht abschließend geklärt, warum Coronaviren die Augen angreifen. Man vermutet jedoch, dass das Coronavirus an die Rezeptoren für das Angiotensin-konvertierende Enzym 2 (ACE2) im Binde- und Hornhautgewebe des Auges bindet.

Hier sind einige mögliche Ursachen von Augenbeschwerden im Rahmen einer Coronavirus-Infektion: 6 7

  • Direkter Kontakt der Augen mit kontaminierten Oberflächen oder Tröpfchen: Das Coronavirus kann sich durch Tröpfchen verbreiten, die infizierte Personen über Nase und Mund ausscheiden. Wenn diese Tröpfchen mit den Augen in Berührung kommen, können sie eine Bindehautentzündung oder andere Augensymptome verursachen.
  • Infektion über die Hände: Eine durch Coronaviren verursachte Bindehautentzündung kann sich auch entwickeln, wenn Du mit den Händen erst eine kontaminierte Oberfläche berührst und anschließend ans Auge fasst. So kann das Coronavirus in das Bindehautgewebe eindringen.
  • Infektion im Körper (systemische Infektion): Coronaviren können Entzündungen im ganzen Körper verursachen, die zu Augenerkrankungen führen können – darunter eine Entzündung der Blutgefäße in der Netzhaut (retinale Vaskulitis) oder des Sehnervs sowie eine Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehen (Makulaödem).
  • Vorbestehende Augenerkrankungen: Menschen, die bereits an Erkrankungen wie einem Trockenen Auge leiden, sind anfälliger für COVID-19-bedingte Augensymptome.
  • Entzündungen: Durch Entzündungsreaktionen, mit denen der Körper das Coronavirus bekämpft, können sich Blutgerinnsel bilden, die auch in die Blutgefäße im Auge gelangen können.

Wie fühlen sich Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion an?

Die Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion können sich unterschiedlich bemerkbar machen. So kommt es bei einer Bindehautentzündung zu rosafarbenen oder roten Augen. Eine infektiöse Bindehautentzündung betrifft meistens beide Augen und kann sehr ansteckend sein. Ihre häufigen Symptome sind: 1 2

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Fremdkörpergefühl
  • Tränende Augen
  • Geschwollene Augen
  • Augenschmerzen

Wie lange dauern Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion?

Die Dauer der Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion variiert von Person zu Person. Bei den meisten entwickeln sich die Beschwerden einige Tage vor oder nach anderen COVID-19-Symptomen und klingen innerhalb von 2 Wochen ab. Sie können aber auch während der akuten Phase der Coronavirus-Infektion auftreten. 4 Bei manchen Menschen treten Augenschmerzen sowie andere Symptome wie juckende, tränende oder brennende Augen erst Wochen bis Monate nach der Coronavirus-Infektion auf. 5

In einer Studie wurden Menschen mit einer Coronavirus-Infektion 82 Tage lang beobachtet. Dabei gab es bei Patient:innen mit COVID-19-bedingten Augensymptomen keine Hinweise auf dauerhafte Augenschädigungen. 8

Du solltest Dich sofort augenärztlich behandeln lassen, wenn Du nach einer Coronavirus-Infektion Augensymptome feststellst, die auch mit einem Schlaganfall zusammenhängen könnten. Ein Anzeichen dafür ist beispielsweise, wenn Du nur jene Dinge sehen kannst, die sich direkt vor Deinen Augen befinden. 2

Wie werden Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion diagnostiziert?

Es gibt keine spezielle Untersuchungsmethode, um Augenbeschwerden aufgrund einer Coronavirus-Infektion zu diagnostizieren. Stattdessen wird die Diagnose anhand Deiner Symptome und einer kürzlichen Ansteckung mit dem Coronavirus gestellt. 2

Augensymptome wie Bindehautentzündungen können auf eine Vielzahl von viralen, nicht-viralen und allergischen Ursachen zurückgehen. Daher ist es manchmal schwierig, COVID-19-bedingte Augensymptome von anderen Beschwerden zu unterscheiden, die nichts mit dem Coronavirus zu tun haben. Zu den Augenerkrankungen, die COVID-19-bedingten Augensymptomen ähneln, gehören zum Beispiel: 2

  • Bindehautentzündungen, die durch andere Viren, Bakterien oder Allergien verursacht werden
  • Trockene Augen
  • Hornhautentzündungen (Keratitis), die von Herpesviren verursacht werden
  • Verletzte Hornhaut (Hornhautabschürfung)
  • Entzündung der Regenbogenhaut (Iritis)

Wie lassen sich Augenschmerzen und andere Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion behandeln

Die meisten nicht schwerwiegenden Augensymptome aufgrund einer Coronavirus-Infektion sind selbstlimitierend – wie zum Beispiel Bindehautentzündungen. Das heißt, sie klingen von selbst wieder ab. Du kannst aber COVID-19-bedingte Augenbeschwerden lindern, zum Beispiel mit den folgenden Behandlungsmöglichkeiten: 2

  • Kalte Kompressen
  • Rezeptfreie Augentropfen
  • Rezeptfreie Augensalben

Schwerwiegende Augenerkrankungen wie Cotton-Wool-Flecken oder retinale arterielle Verschlüsse müssen sofort augenärztlich behandelt werden. Dabei können zum Beispiel diese Behandlungsmethoden eingesetzt werden: 9

  • Augenoperationen
  • Laserbehandlung
  • Spezielle Medikamente wie Blutverdünner

Das Wichtigste auf einen Blick

Bei etwa 32 % der Menschen mit einer Coronavirus-Infektion treten unterschiedliche Augensymptome auf – darunter rote, schmerzende, geschwollene oder tränende Augen. Ihr Schweregrad reicht von leicht bis schwer. Bei den meisten Menschen verläuft die Coronavirus-Infektion selbstlimitierend und die Symptome legen sich ohne Behandlung innerhalb von 2 Wochen. Dennoch können Augentropfen oder -salben helfen, die Beschwerden zu lindern. Von Coronaviren verursachte Augensymptome ähneln zahlreichen anderen Augenerkrankungen. Wenn Deine Augenbeschwerden anhalten oder Dich beunruhigen, solltest Du Dich augenärztlich behandeln lassen.

Antworten auf häufige Fragen (FAQ)

F: Kann sich eine Coronavirus-Infektion auch auf die Augen auswirken? 
A: Ja, Coronaviren können die Augen in Mitleidenschaft ziehen. Bei manchen Menschen mit COVID-19 können Augensymptome wie Bindehautentzündungen (rote Augen) auftreten. In seltenen Fällen können Coronaviren auch schwerwiegende Komplikationen wie einen retinalen Venen- oder Arterienverschluss sowie „Cotton Wool“-Flecken verursachen.

F: Was kann man bei von Coronaviren verursachten Augensymptomen wie Augenschmerzen tun?
A: Bei den meisten leichten Augensymptomen im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion, wie eine Bindehautentzündung oder Augenschmerzen, geht es vor allem darum, die Beschwerden zu lindern. Hilfreiche Behandlungsmöglichkeiten sind kalte Kompressen sowie rezeptfreie Augentropfen und -salben. Schwerwiegende Augenerkrankungen wie „Cotton Wool“-Flecken oder ein retinaler Arterienverschluss müssen in der Regel mit speziellen Medikamenten oder Operationen behandelt werden.

F: Können Coronaviren rote Augen verursachen?
A: Ja, viele Menschen mit einer Coronavirus-Infektion sind von roten Augen betroffen. Typischerweise gehören Augenrötungen zu den Symptomen einer Bindehautentzündung – einer der häufigsten, durch Coronaviren verursachten Augenerkrankungen. Rote Augen können aber auch andere Ursachen haben – zum Beispiel Allergien, eine Überanstrengung der Augen oder andere Augeninfektionen.

F: Sind juckende Augen ein Symptom einer Coronavirus-Infektion?
A: Coronaviren können juckende Augen verursachen, was meistens mit einer Bindehautentzündung zusammenhängt. Zu den weiteren Symptomen einer Bindehautentzündung gehören Augenrötungen, tränende Augen und Ausfluss.

F: Was ist das häufigste Augensymptome bei einer Coronavirus-Infektion?
A: Die Bindehautentzündung (rote Augen) ist das häufigste Augensymptom einer Coronavirus-Infektion. Schätzungsweise 20 % der Menschen mit COVID-19 haben eine Bindehautentzündung, die meistens mild verläuft und von selbst wieder abklingt.

F: Besteht bei mir das Risiko, dass eine Coronavirus-Infektion zu einer langwierigen und schweren Augenerkrankung führen kann?
A: Schwerwiegende Augenerkrankungen aufgrund einer Coronavirus-Infektion sind selten. Allerdings haben manche Gruppen ein erhöhtes Risiko für Augenkomplikationen. Dazu gehören Menschen mit Grunderkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Blutbildstörungen oder andere Erkrankungen, die sich auf die Blutgefäße auswirken können.

F: Kann man sich über die Augen mit dem Coronavirus infizieren?
A: Coronaviren verbreiten sich über Tröpfchen in der Atemluft, die beim Husten oder Niesen entstehen und die mit Schleimhäuten in Kontakt kommen. Auch die Bindehaut des Auges ist eine Schleimhaut. Daher ist es möglich, sich über die Augen mit dem Coronavirus anzustecken.