1. Ada
  2. Editorial
  3. Medizin & Gesundheit
  4. Mpox: Was wir darüber wissen

Mpox: Was wir darüber wissen

Illustration des Mpox-Virus

Sicher hast Du schon gehört, dass sich das Mpox-Virus in Teilen der Welt ausbreitet, wo es normalerweise nicht vorkommt.

Viele Leute verfolgen die Nachrichten und haben wahrscheinlich einige Fragen zu dieser Erkrankung. Wir sind hier, um sie zu beantworten.

Falls Du auch genauer verstehen willst, was Mpox (ehemals: Affenpocken) ist, bist Du hier richtig.

Was ist passiert?

Gesundheitsbehörden sind derzeit alarmiert, weil Wissenschaftler:innen auf Fälle von Mpox in Europa, Amerika und Australien gestoßen sind.1 Das ist Grund zur Sorge, denn die Erkrankung taucht außerhalb von zentral- und westafrikanischen Ländern eher selten auf.1

Die World Health Organization (WHO) hat den derzeitigen Ausbruch von Mpox (Stand 23. Juli 2022) zu einer gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite erklärt.2

Bis dato wurden 32.000 Fälle von Mpox in Ländern festgestellt, in denen die Erkrankung üblicherweise nicht auftritt. Mindestens 4 Personen sind bislang aufgrund des Ausbruchs gestorben.2

Die meisten Fälle im Rahmen dieses Ausbruchs traten bei Männern auf, die Sex mit anderen Männern haben.2

Was ist Mpox?

Das Mpox-Virus wurde von Wissenschaftler:innen im Jahr 1958 bei Affen entdeckt. Daher hatte es seinen ehemaligen Namen Affenpocken.1 Im Menschen wurde es zum ersten Mal im Jahr 1970 gefunden.1 Mpox stammt von der gleichen Virusfamilie wie die Pockenkrankheit ab. Allerdings ist es eine weitaus weniger schwere Erkrankung.1

Es gibt zwei Arten von Mpox: Virusgruppe I (vorher bekannt als Kongobecken-Variante) und Virusgruppe II (vorher bekannt als Westafrika-Variante).1

Eine PCR-Analyse hat ergeben, dass der aktuelle Ausbruch durch Virusgruppe II ausgelöst wurde, die zu weniger schweren Symptomen führt als Virusgruppe I.ref1

Was sind typische Symptome bei Mpox?

Für die meisten Menschen ist Mpox nicht lebensbedrohlich. Allerdings können Betroffene von schmerzhaften Symptomen, Störungen im Alltag sowie gesellschaftlichem Stigma betroffen sein.2

In der Regel löst Mpox Fieber und einen für die Erkrankung charakteristischen Ausschlag aus. Weitere Symptome sind:1

  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Geschwollene Lymphknoten

Der Mpox-Ausschlag taucht üblicherweise auf dem Gesicht, auf den Händen und auf den Füßen auf. Allerdings können auch andere Teile des Körpers betroffen sein.ref4 Der Ausschlag verkrustet mit der Zeit, und löst sich dann ab.3

Schwangere, Kinder und Menschen mit Immunschwächen haben ein erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln.ref1

Wie kann man Mpox behandeln?

Die normale Pockenschutzimpfung kann in bis zu 85% der Fälle einer Infektion mit Mpox vorbeugen3 Es gibt auch virenhemmende Medikamente, die nach einer Infektion mit Mpox effektiv sein können.3

Für die meisten Betroffenen ist eine medikamentöse Behandlung allerdings nicht notwendig.3

Wie breitet sich Mpox aus?

Man kann sich mit Mpox anstecken, wenn man Kontakt mit infizierten Tieren oder Menschen hat.1 Eine Übertragung geschieht durch Hautkontakt (auch während des Sex), Austausch von Körperflüssigkeiten und durch Tröpfchen, die beim Sprechen und Atmen ausgestoßen werden können.1

Auch wenn vor allen Dingen Männer, die Sex mit Männern haben vom aktuellen Ausbruch betroffen sind, gilt Mpox nicht als sexuell übertragbare Krankheit.2

Warum breitet sich Mpox gerade jetzt aus?

Die steigende Anzahl an Fällen von Mpox könnte auf den weltweiten Rückgang der Pockenschutzimpfungen in den 1980ern zurückzuführen sein.4 Deswegen sind die meisten Menschen unter 45 Jahren nicht ausreichend vor Mpox und ähnlichen Viren geschützt

Muss ich mir wegen Mpox Sorgen machen?

Gesundheitsbehörden sind derzeit in Alarmbereitschaft, weil die Situation ungewöhnlich ist. Allerdings sind sich die meisten Wissenschaftler:innen einig, dass es nicht zu einer Pandemie wie bei COVID-19 kommen wird.

Ein Grund dafür ist, dass das Mpox-Virus keine neue Entdeckung ist. Wir haben bereits effektive Impfstoffe und Behandlungsmöglichkeiten für die Erkrankung. Außerdem breitet sich Mpox langsamer als COVID-19 aus. Des Weiteren lässt sich durch den Ausschlag leicht feststellen, ob man infiziert ist und sich deshalb von anderen Menschen fernhalten sollte.

Bei steigenden Fallzahlen sollte man auf jeden Fall vorsichtig sein. Allerdings gibt es zurzeit keinen Grund zur Panik

Wie kann ich mich vor Mpox schützen?

Jeder kann sich mit Mpox infizieren und wiederum andere Menschen anstecken. Dies sind die besten Maßnahmen, um sich und andere zu schützen:5

  • Möglichst zu Hause bleiben und bei Symptomen ärztlichen Rat aufsuchen
  • Hautkontakt vermeiden mit Personen, die Symptome aufweisen
  • Das Tragen einer Maske wenn man sich in der Nähe von Menschen mit Symptomen befindet
  • Regelmäßiges Händewaschen
  • Das Putzen von Objekten und Oberflächen, die häufig berührt werden
  • Männer, die Sex mit Männern haben, sollten darüber nachdenken, den sexuellen Kontakt mit neuen Partnern zu begrenzen, bis der Ausbruch unter Kontrolle gebracht wurde

  1. World Health Organisation [WHO]. Multi-country monkeypox outbreak in non-endemic countries. [Mai 2022]. Verfügbar unter: https://www.who.int/emergencies/disease-outbreak-news/item/2022-DON385

  2. del Rio C, Malani PN. Update on the Monkeypox Outbreak. JAMA. Online veröffentlicht am 11. August 2022. doi:10.1001/jama.2022.14857. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35951336/

  3. World Health Organisation [WHO]. Mpox. Fact Sheet. [August 2024]. Verfügbar unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/mpox

  4. Bunge EM, et al. The changing epidemiology of human monkeypox-A potential threat? A systematic review. PLoS Negl Trop Dis. 2022;16(2):e0010141. Verfügbar unter: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35148313/.

  5. World Health Organisation [WHO]. Monkeypox: public health advice for gay, bisexual and other men who have sex with men. [Mai 2022]. Verfügbar unter: https://www.who.int/news/item/25-05-2022-monkeypox--public-health-advice-for-gay--bisexual-and-other-men-who-have-sex-with-men