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So senkst du das Risiko für Diabetes Typ 2

Bild von Menschen mit Diabetes, die mit einem Blutzuckermessgerät interagieren

Von Glukose hast du sicherlich schon mal gehört, oder? Es handelt sich dabei um Zucker, den du durch deine Nahrung zu dir nimmst. Glukose ist die Hauptenergiequelle für deinen Körper. Sie sorgt dafür, dass dein Gehirn funktioniert, deine Muskeln sich bewegen und deine Organe richtig arbeiten.

Der menschliche Körper hat über Millionen Jahre hinweg einen komplizierten Mechanismen entwickelt, um Glukose zu verarbeiten. Wenn dieser Mechanismus nicht mehr funktioniert, kann das zu Unwohlsein – und Diabetes – führen.

Diabetes Typ 2 ist eine häufige Erkrankung. Sie betrifft heute mehr Menschen als je zuvor – ein Grund mehr, dich zu informieren, wie du dein Risiko senken kannst.

Wir schauen uns hier den Diabetes Typ 2 genauer an und erklären, was du ihm vorbeugen kannst.

Was ist Diabetes?

Bevor wir über Diabetes sprechen, schauen wir uns zunächst mal an, wie dein Körper an Glukose kommt.

Wenn du Nahrung zu dir nimmst, verarbeitet dein Verdauungssystem diese und extrahiert Glukose. Gelangt die Glukose ins Blut, veranlasst sie die Bauchspeicheldrüse, ein Hormon namens Insulin freizusetzen. Das Insulin wandert im Blut durch deinen Körper und interagiert mit den Zellen, damit diese die Glukose aufnehmen und sie in Energie umwandeln können.

Man kann sich Insulin also wie einen mikroskopischen Schlüssel vorstellen, der Glukose in die Zellen lässt.

Wenn dieser Schlüssel fehlt oder nicht funktioniert, kann die Glukose aus dem Blut nirgendwohin gelangen. Der Blutzuckerspiegel bleibt über einen längeren Zeitraum hinweg hoch, und man beginnt, sich unwohl zu fühlen. Das ist Diabetes.

Es gibt 2 Formen des Diabetes: Typ 1 und Typ 2.

Von Typ 1 spricht man, wenn das Immunsystem die Bauchspeicheldrüse angreift, so dass sie nicht genügend Insulin produzieren kann. Manchmal kann die Bauchspeicheldrüse die Produktion von Insulin sogar ganz einstellen.1

Type 2 liegt vor, wenn die Bauchspeicheldrüse die Insulinproduktion verlangsamt oder wenn die Zellen im Körper nicht mehr richtig darauf reagieren.2

Dieser Artikel widmet sich dem Diabetes Typ 2.

Was ist Diabetes Typ 2?

Diabetes Typ 2 ist die häufigste Art des Diabetes.3

Wer ist gefährdet?

Das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich hoch. Es hängt stark vom Lebensstil, vom Alter und von genetischen Faktoren ab. Hier einige der Risikofaktoren:4

  • Übergewicht
  • wenig Bewegung
  • ein Alter ab 45 Jahren
  • eine Diabetes-Veranlagung in der Familie
  • schwarzafrikanische, afrikanisch-karibische oder südasiatische Wurzeln. 

Ein Typ-2-Diabetes kann auch ohne familiäre Vorbelastung auftreten. Umgekehrt bedeutet eine Veranlagung in der Familie nicht, dass du zwangsläufig daran erkranken wirst.5 Ausschlaggebend ist auch der Lebensstil.

Was passiert im Körper bei Diabetes Typ 2?

Bei einem Diabetes Typ 2 können verschiedene Symptome auftreten. Hier einige der häufigsten:6

  • vermehrter Harndrang, vor allem nachts
  • überdurchschnittlich großer Durst
  • starke Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • sehr langsame Wundheilung
  • verschwommenes Sehen.

Viele Betroffene bemerken diese Symptome zunächst gar nicht. Es ist also wichtig, dass du dein Risiko richtig einschätzt. Wird er nicht behandelt, kann ein Diabetes Typ 2 zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen.  

Wie wird Diabetes Typ 2 behandelt?

Mit Medikamenten zur Senkung des Blutzuckerspiegels und indem sie gleichzeitig auf einen gesünderen Lebensstil umstellen, können die meisten Menschen mit Diabetes Typ 2 ein normales Leben führen.

Bei vielen Betroffenen verschlimmert sich die Erkrankung mit der Zeit. Neue Studien zeigen jedoch, dass ein Diabetes Typ 2 durch eine Gewichtsabnahme und weitere gesundheitliche Maßnahmen innerhalb von 6 Jahren erfolgreich bekämpft werden kann.5

Wie reduziere ich mein Risiko?

Wie gefährdet bin ich?

Diabetes Typ 2 kann sich über mehrere Jahre hinweg aufbauen und häufig bemerken Betroffene die Symptome erst, wenn es zu spät ist. Je mehr du dir also über deine eigene Gefährdung bewusst bist, desto besser bist du in der Lage, Auffälligkeiten zu erkennen und gegebenenfalls deinen Lebensstil zu ändern.

Ein guter Anfang ist es, dein persönliches Diabetes-Risiko mithilfe eines Online-Risikorechners für Diabetes Typ 2 zu überprüfen. Natürlich kannst du dich auch an deinen Arzt wenden. 

Ein gesunder Lebensstil zahlt sich aus

Mehr Bewegung und ein gesundes Gewicht können dein Risiko für Diabetes Typ 2 deutlich reduzieren und tragen außerdem dazu bei, dass du dich insgesamt gesünder und besser fühlst.

Studien zufolge senken bereits 30 Minuten schnelles Gehen jeden Tag die Gefahr deutlich.7 Also hole am besten gleich die Laufschuhe raus und los geht's!

Gesunde Ernährung hilft ebenfalls. Aber keine Sorge, das bedeutet nicht, dass du fortan auf alle deine Lieblingsspeisen verzichte musst.8 Das Zauberwort heißt hier Mäßigung, also regelmäßige ausgewogene Mahlzeiten in überschaubare Portionen.

Stelle am besten einen gesunden Essensplan für die gesamte Woche auf. Wenn der Kühlschrank die richtigen Lebensmittel enthält, wird dich das davon abhalten, Mahlzeiten ausfallen zu lassen oder zu viel zu essen. Und eine kleine Schleckerei ab und zu ist auch erlaubt ... 

Schon durch kleine Veränderungen kannst du sehr viel mehr für dich und deine Gesundheit tun.


  1. Atkinson, M. A., Cold Spring Harb Perspect Med, (2012), doi: 10.1101/cshperspect.a007641.

  2. Galicia-Garcia, U,. Int. J. Mol. Sci., (2020), doi: 10.3390/ijms21176275.

  3. WHO. “Diabetes.” Zugriff am 3. Februar 2021.

  4. CDC. “Diabetes Risk Factors.” Zugriff am 3. Februar 2021.

  5. Lean. M. EJ., The Lancet, (2018), doi: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(17)33102-1.

  6. CDC. “Diabetes Symptoms.” Zugriff am 3. Februar 2021.

  7. Loreto C. D., Diabetes Care, (2005), doi: 10.2337/diacare.28.6.1295.

  8. NIH. “Diabetes Diet, Eating, & Physical Activity.” Zugriff am 3. Februar 2021.