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Bildschirmzeit reduzieren

Bild von zwei Personen bei einer großen Sanduhr, die auf ihre Bildschirme starren

In der Jackentasche, an der Supermarktkasse und sogar am Handgelenk: Bildschirme lauern heute überall. Sie lassen sich kaum vermeiden. Und wir starren wie gebannt darauf, können die Augen nicht abwenden ...

Am Ende des Tages haben viele von uns eine höhere Bildschirmzeit, als ihnen eigentlich lieb ist. Ortsunabhängiges Arbeiten und die sozialen Medien machen die Dinge nicht besser. Auch Begegnungen finden immer häufiger digital statt. Doch was macht das eigentlich mit uns?

Wir haben mit Dr. Shubs darüber gesprochen, wie Bildschirme die Gesundheit beeinträchtigen und wie viel Bildschirmzeit zu viel ist. Und ihn nach Tipps gefragt, wie sich Letztere reduzieren lässt.

Schaden uns Bildschirme?

Keine Panik. Es gibt keine konkreten Beweise, dass Bildschirme für Erwachsene ernsthaft schädlich sind. Exzessiver Konsum kann allerdings zu gesundheitlichen Problemen führen, warnt Dr. Shubs. Hier sind einige davon:

Ermüdungserscheinungen

Kopfschmerzen? Augenbrennen? Zu viel Bildschirmzeit könnte die Ursache sein. Das kommt daher, dass wir seltener blinzeln, wenn wir am Rechner arbeiten, und die Augen trocken werden.1 In Kombination mit dem hellen Bildschirmlicht kann das zu schmerzenden Augen und Kopfweh führen.

Schlafprobleme

Untersuchungen haben gezeigt, dass Bildschirmnutzung vor dem Zubettgehen den Schlaf stören kann. Das helle Licht des Bildschirms kann die Produktion von Melatonin hemmen, ein Hormon, das die innere Körperuhr reguliert.2 Schlechter Schlaf wiederum wirkt sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.

Gliederschmerzen

Wenn wir konzentriert auf den Bildschirm schauen, vergessen wir in der Regel, auf die Körperhaltung zu achten. Längere Zeit in einer gekrümmten Haltung am Rechner oder über das Smartphone gebeugt, kann zu Schmerzen im Rücken, im Nacken und an den Schultern führen.3

Wie viel ist zu viel?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Dr. Shubs empfiehlt Mäßigung: „Bildschirmzeit ist ein heiß umstrittenes Thema. Manche meinen, dass die Gefahr überbewertet wird. Unumstritten ist, dass wir die Zeit, die wir am Bildschirm sitzen, in der Regel nicht nicht mit anderen Menschen verbringen, nicht schlafen oder Sport treiben. Auf die lange Sicht kann sich zu viel Bildschirmzeit schädlich auf die Gesundheit, Produktivität und Lebensqualität auswirken. Daher ist es für die meisten von ratsam, die Bildschirmnutzung ein wenig einzuschränken."

So reduzierst du deine Bildschirmzeit

Es gibt viele Methoden, die du ausprobieren kannst. Hier sind 5 davon:

  1. Mache dir bewusst, wie viel Zeit du am Bildschirm verbringst und erledige die wichtigen Dinge zuerst. Das ist der erste Schritt, um Bildschirmzeit intelligent zu kontrollieren.
  2. Regelmäßige Pausen: Mache jede Stunde 5 Minuten Pause, wenn du am Rechner sitzt, damit sich deine Augen erholen können.
  3. Stelle deine Bildschirme auf Schwarzweiß. So wirken sie weniger attraktiv, und man verbringt automatisch weniger Zeit am Gerät.4
  4. Verbanne dein Smartphone aus dem Schlafzimmer. Lies vor dem Schlafengehen lieber ein Buch.
  5. Lösche die Apps sozialer Medien von deinem Telefon. So kommst du gar nicht erst in Versuchung. Soziale Medien sind gut, um mit der Außenwelt in Kontakt zu bleiben. Aber wir scrollen einfach viel zu oft gedankenlos herum.

Bildschirme sind toll: Sie ermöglichen uns Zugang zu Informationen und verbinden uns. Aber manchmal ist es eben zu viel des Guten. Exzessive Nutzung kann die psychische und physische Gesundheit beeinträchtigen. Mit ein paar Tricks ist es jedoch möglich, ein gesundes Verhältnis zu deinen Bildschirmen aufzubauen.


  1. Patel, S., et al. Optom. Vis. Sci, (1991), doi: 10.1097/00006324-199111000-00010.

  2. Harvard Medical School. “Blue light has a dark side.” Zugang am 18. Dezember, 2020.

  3. Jung, SI., J Phys Ther Sci, (2016), doi: 10.1589/jpts.28.186.

  4. Holte, AJ., The Social Science Journal, (2020), doi: 10.1080/03623319.2020.1737461.